Hundephobie – Wenn der Gang durch den Park zum Albtraum wird

by Udo Unruh on 24. Dezember 2011

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So ein bisschen Angst vor Hunden zu haben ist normal und gar keine Angst zu haben, kann sogar gefährlich sein. Hunden erst einmal vorsichtig zu begegnen ist richtig und gut. Es gibt auch Leute, die Hunde einfach nicht mögen, die Hunde nervig finden, oder ihren Geruch nicht leiden können. Hunden aus dem Weg zu gehen ist also nichts Ungewöhnliches.

Schwierig wird es aber dann, wenn aus der Abneigung gegen Hunde eine krankhafte Angst vor Hunden, eine Hundephobie wird.

Die Hundephobie führt zu massiven Einschränkungen im täglichen Leben. Wer bei einer Begegnung mit einem Hund regelrecht in Panik gerät und mit Symptomen wie Herzrasen, Atemnot, Schwitzen und Ähnliches  reagiert, für den wird ein Spaziergang durch den Park, die Innenstadt oder den Wald zu einem echten Alptraum.

Als Konsequenz dieser, von den Betroffenen,  als Horrorszenarien empfundenen Situationen, beginnen Menschen mit einer ausgeprägten Hundephobie rasch damit alle Situation zu vermeiden in denen sie Hunden begegnen könnten. Und Hunde können einem eigentlich überall begegnen. Das macht das Vermeiden zum Hürdenlauf.

In Extremfällen vermeiden Menschen mit einer Hundephobie jede normale Alltagssituation. Sie trauen sich nicht mehr zum Supermarkt, in den Park, ins Restaurant und erst recht nicht in einen Wald. Das Leben wird massiv eingeschränkt, weil nicht nur die Hunde selbst vermieden werden, sondern alle Situationen, in denen man einem Hund begegnen könnte.

Eine Hundephobie zu behandeln ist gar nicht so schwer, aber es ist unheimlich schwer sich zu überwinden eine Therapie zu beginnen. Viele Therapeuten gehen heute davon aus, dass eine wirksame Therapie auch dann möglich ist, wenn die zugrunde liegenden Traumata nicht aufgearbeitet werden. Die Hundephobie kann sehr effektiv mit einer Verhaltenstherapie behandelt werden. Mit einer behutsamen Desensibilisierung  kann der Betroffenen lernen mit seiner Angst vor Hunden zu leben oder sie sogar verlieren.

Betroffenen werden nach und nach mit einem Hund konfrontiert. Manchmal beginnt man eine Therapie zunächst damit, dass das Bild eines Hundes angesehen wird. Im Idealfall kann der Betroffenen am Ende einen Hund sogar streicheln. In der Regel gelingt es, die Angst soweit zu reduzieren, dass echte oder potentielle Situationen in denen einem ein Hund begegnen kann nicht mehr vermieden werden müssen.

Anmerkung: Auf dem in diesem Artikel verwendetet Foto ist die Boxerdame “Frida” zu sehen. Frida ist extrem freundlicher, aber auch sehr stürmischer Hund, der dem einen oder anderen zunächst zumindest Respekt einflößt. Aber Frida hat es geschafft, das Herz einer Frau mit einer ausgeprägten Hundephobie zu erobern. Die Beiden schaffen es mittlerweile mühelos sich im selben Raum aufzuhalten, allerdings gilt hierbei (noch!), je größer der Raum und der Abstand zwischen den beiden, desto besser, aber immerhin! ;-)

 

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knutschie Dezember 28, 2011 um 21:12

wenn ich einen Hund sehe und nicht will dass er mir nahe kommt dann mach ich folgendes: **ignorieren** = wo anders hinschauen nicht ins Gesicht des Tieres.
noch Fragen?

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